Bodil Joensen

Portraitfoto von Bodil Joenson

Bodil Joensen (geboren 25. September 1944 in Hundige, Dänemark; gestorben 3. Januar 1985 in Kopenhagen, Dänemark) war eine dänische Pornodarstellerin. Sie erlangte dadurch weltweite Bekanntheit, da sie eine der ersten Darstellerinnen für Tiersexpornos war. Sie betrieb daneben einen kleinen Bauernhof mit Tierzucht.

Bodil wuchs in ihrem Geburtsort Hundige, einem Vorort Kopenhagens, auf. Ihre Mutter war eine streng gläubige Christin, die zu Gewalt gegenüber ihrer Tochter neigte. Ihr Vater war Soldat. Als Bodil 12 Jahre alt war, wurde sie wahrscheinlich von einem Unbekannten vergewaltigt. Sie selbst bestritt es, aber ihre  Mutter gab ihr die Schuld für die vermeintliche erlittene Vergewaltigung und bestrafte sie gewalttätig. Aus Wut und Rache erklärte Bodil ihrer Mutter, dass sie mit Ebern Sex haben will.

Sie entwickelte eine sexuelle eine Zuneigung zu Tieren und begann eine romantische und sexuelle Beziehung zu ihrem Hund, dessen Foto sie bis zu ihrem Tod in einem Medaillon bei sich trug.

Nachdem Bodil mit 15 Jahren ihr elterliches Zuhause verlassen hatte, begann sie auf einem Bauernhof zu arbeiten. Gunnar Nielsen, der dortige Bauer, berichtet später in Interviews, dass sie völlig fasziniert war von Deckakten seiner Tiere, bei dem sie nach eigener Aussage gerne mit half.

Später gründete sie ihren eigenen Zuchtbetrieb, wo sie für ihr Können, auch mit aggressiven Tieren wie Ebern zu klar zu kommen, bekannt wurde. Durch üble Gerüchte insbesondere durch die Bäuerinnen der Umgebung und das Unverständnis der Bevölkerung, das Bodil als junge, allein stehende Frau eine eigene Landwirtschaft betrieb, ging ihr Betrieb jedoch zugrunde.

Bodils Farm „Samenzentrale“

Im Alter von 17 Jahren, als ihr Betrieb finanziell fast zu Grunde ging, begann sie ihre Karriere in der Pornographie mit Auftritten in vergleichsweise harmlosen Fetisch-Filmen, um ihre Tiere und ihr Zuhause weiter finanzieren zu können.

Als sie 25 Jahre alt war, änderten sich die Gesetze in Dänemark, Tiersex wurde legalisiert und sie wandte sich zoophilen Filmen zu. Sie arbeitete vorzugsweise für das Produktionsunternehmen „Color Climax Corporation“ und den Produzenten Ole Ege. Sie trat zwischen 1969 und 1972 in mehr als 40 Tierpornofilmen auf. Daneben hatte sie eine Kolumne im Screw-Magazin, in der sie Fragen der Leser beantwortete.

Als Pornodarstellerin gewann Bodil weltweit Beachtung für ihre sexuelle Aktivitäten mit Rüden, Hengsten und Ebern, insbesondere bei Live-Darbietungen und Auftritten in Filmen, die in ihrem Zuchtbetrieb gedreht wurden. Die Filme verbanden die damalige besondere Liberalität der dänischen Gesellschaft mit skandinavischer bäuerlicher Rustikalität.

Zu dieser Zeit entstand der Dokumentarfilm „Bodil Joensen – en sommerdag juli 1970“ („Ein Sommertag im Juli 1970“) von Shinkichi Tajiri. Darin werden ihr Leben mit ihren Tieren auf ihrem Bauernhof, die Pflege der Tiere, ihre Zuneigung zu ihnen und ihre sexuelle Aktivität dargestellt. Der Film wurde mit dem Großen Preis des Amsterdamer Wet Dream Film Festivals des Jahres 1970 ausgezeichnet. Diese Auszeichnung machte Bodil zu einer Berühmtheit der Szene und lenkte die Aufmerksamkeit anderer Dokumentarfilmer auf sie.

Ihrer Biographie zufolge zählten zu ihren Tieren damals zwei Kaninchen, sieben Hunde, ein Dutzend Schweine, mehrere Katzen, ein Meerschweinchen, eine Stute und der schwarze Hengst Dreamlight.

Sie wird in ihrer Biographie als warmherzige, naturverbundene Person und ihr Verhältnis zu den Tieren als erotisches Liebesspiel beschrieben.

Zu Beginn der 1970er-Jahre schaffte es Bodil, ihren Bauernhof wirtschaftlich zu betreiben und dort mit ihrer 1972 geborenen Tochter und ihrem Lebenspartner zu leben. Finanzielle Unterstützung brachten Besuche von Fans, die dort private Filme mit Joensens Tieren drehen durften.

Von damaligen Freunden wird ihre Ausbeutung durch die Besucher, die dort lediglich Pornographie suchten und keinen Wert auf die Bekanntschaft zu Bodil legten, beschrieben.

Die beginnende Ablehnung durch ihre Nachbarschaft zwangen sie, mehrmals umzuziehen. Als sich das Interesse der dänischen Pornographiehersteller wandelte, versäumte es Bodil, ihre pornographische Tätigkeit anzupassen, sodass ihr Einkommen wegbrach. Sie baute physisch und psychisch ab und entwickelte eine Depression. Bis 1980 nahmen ihre Einnahmen weiter ab und ihre Schulden wuchsen; ihre einzige Einnahmequelle waren unambitionierte tägliche Liveshows in kleinem Rahmen. Als zusätzlichen

Medailion mit ihrem Hund Spot

Auslöser ihres Niedergangs bezeichnete Bodil den Tod ihrer Schäferhündin Spot, die für sie eine enge Freundin gewesen sei. Sie fing an, Beruhigungsmittel zu nehmen und später im Übermaß zu trinken.

Dadurch, das Bodil zunehmend alkoholabhängig geworden war, konnte sie sich immer weniger um ihre Tiere kümmern. Nach einer Gesetzesänderung im Jahr 1981 wurde sie wegen Vernachlässigung von Tieren zu einer Freiheitsstrafe von 30 Tagen verurteilt. Ihre Tiere wurden infolgedessen beschlagnahmt und teilweise eingeschläfert.

Nach ihrer Freilassung war sie seelisch gebrochen und stürzte in die Straßenprostitution ab. 1980 zog sie sich aus der Öffentlichkeit zurück.

Sie starb 1985 im Alter von 40 Jahren, nach Aussage eines engen Freundes von ihr an Leberzirrhose, nach Vermutung vieler jedoch durch Selbsttötung.

Quelle:
Artikel Bodil Joenson in der deutschen Wikipedia